Kooperationspartner:
Alten- und Pflegeheim St. Josef, Gelsenkirchen-Erle
Alten- und Seniorenheim de4r AWO Buer, Gelsenkirchen-Erle
Das Projekt ist das Ergebnis einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen. Die zunächst eher spärliche Zusammenarbeit mit gemeinsamen Aktionen, erreichte im Jahr 2015 neue Dimensionen. Bei einem Besuch im Alten- und Pflegeheim St. Josef luden mehrere Bewohner die Kinder in ihr Zimmer ein. Zwischen den Senioren und den Seniorinnen und den Kindern entstand spontan eine herzliche Atmosphäre. Die Kinder probierten begeistert das verstellbare Krankenbett aus und testeten Rollator und Rollstuhl unter der fachkundigen Anleitung seiner BesitzerInnen.
Noch in den nächsten Tagen erzählten die Kinder und die Bewohner des Alten- und Pflegeheimes begeistert von dem interessanten und schönen Nachmittag.
Dieses Erlebnis war Auslöser für die Idee die Kontakte zwischen den Senioren und den Kindern auszubauen.
Seitdem gibt es regelmäßige Angebote und Aktionen (jeden Freitag von 13:30 – 16:15). Die Senioren kommen in die Schule, die Kinder besuchen das Alten- und Pflegezentrum wöchentlich in ihrer Freizeit – auch werden gemeinsame Aktivitäten und Ausflüge unternommen. Damit das Projekt den notwendigen Unterbau erhält, wurde eine Konzeption erstellt, die im Folgenden dargestellt wird.
Der Gedanke hinter „Jung trifft Alt“
In unserer AG soll ein Grundstein für das Verständnis zwischen den Generationen gelegt
werden.
Die Verschiebung der Alterspyramide ist ein Problem der Zukunft, das nur mit
gegenseitigem Verständnis zu lösen ist.
Neben der Kontinuität ist die Begleitung durch Fachkräfte aus beiden Institutionen sehr wichtig. Sie unterstützen das Kennenlernen, das auf einander Zugehen und die Gestaltung der Kommunikation.
Im Miteinander müssen Brücken überschritten und Grenzen erkannt und
akzeptiert werden.
Angebote und Aktionen werden gezielt geplant, vorbereitet, durchgeführt und
reflektiert.
Erfahrungen und Beobachtungen werden ausgetauscht und nehmen Einfluss in
die weitere Gestaltung des Projekts.
Bei der Planung und Durchführung der Angebote sind viele Dinge bewusst zu
entscheiden:
Dazu gehören:
- Eine gezielte Auswahl von Senioren und Kindern - Wer kommt in Frage?
- Eine Auswahl der Zeiten - Berücksichtigung des Tagesablaufes der Kinder und der Senioren.
- Die Auswahl der Angebote - Was können Kinder und Senioren? Wo sind die Grenzen?
- Eine Berücksichtigung der Räumlichkeiten - Was geht? Was geht nicht?
- Wo können Rollstühle hin, wo nicht?
- Die Planung der Sitzordnung - Was muss bei der Sitzordnung beachtet werden? Wer sitzt neben wem?
- Die Gestaltung der Kontaktaufnahme - Welche Hilfen, Methoden, Ritual gibt es?
- Das Verhalten in Konfliktsituationen - Wie möchte man Einfluss nehmen?
- Eine Vereinbarung über Regeln - Welche Regeln sollen vereinbart werden? Wie werden diese besprochen und eingeführt?
- Der sorgsame Umgang mit Krisensituationen - Wie geht man z. B. mit Krankheit und Tod um?
- Werden Helfer benötigt? Wer kommt in Frage?
- Die Organisation der Anreise der Aktionen - Wer wird gebraucht? Wie kommt man hin?
- Wie kann das Vorhaben finanziert werden?
Qualitätsversprechen „Jung trifft Alt“
Ziel des Projektes ist es, eine Brücke zwischen den Generationen zu bauen. Es
sollen Erfahrungsräume gestaltet werden, in denen sich die verschiedenen
Generationen und Lebenswelten begegnen, kennenlernen und sich bereichern.
Die Projektverantwortlichen gehen davon aus, dass Senioren und Kinder
gemeinsam etwas gestalten können, was ihr Leben bereichert - was aber auch
positiv in das Umfeld strahlt.
Das Projekt orientiert sich an dem gesellschaftlichen Auftrag der
Einrichtungen, die Lebenswelten der Kinder und Senioren zu bereichern und
vielseitige Entwicklungsangebote zu schaffen.
Die Senioren und die Kinder…
- erleben Sinnhaftigkeit und Freude in der Gestaltung der gemeinsamen Zeit und bei den gemeinsamen Aktionen,
- erfahren etwas über das Leben der anderen Generation - wie ihr Alltag ist, was ihnen wichtig ist und was sie beschäftigt,
- können etwas von ihrer Welt, ihren Erlebnissen und Erfahrungen, ihrem Wissen und Können weitergeben - sie erfahren Wertschätzung und Selbstvertrauen,
- erleben die Vielfalt, die zum Menschsein gehört, sie können Ängste abbauen und Andersartigkeit als etwas Normales erleben,
- erleben Verlässlichkeit und Konstanz und haben die Möglichkeit, Beziehungen längerfristig aufzubauen und zu pflegen,
- erleben eine Förderung ihrer Kompetenzen - kognitiv, motorisch und sozial,
- lernen sich auf die unterschiedlichen Ausdrucksformen einzustellen -entwickeln Sensibilität in der Begegnung und in der Kommunikation,
- erhalten Begleitung und Unterstützung bei der Vorbereitung und der Verarbeitung der neuen Erfahrungen.